Bei prächtigem Herbstwetter und Temperaturen rund um 20 Grad unterstützten am 06. Oktober rund 3.000 TeilnehmerInnen und mehr als 100 Firmenteams beim 12. Krebsforschungslauf der MedUni Wien mit jedem gelaufenen Schritt wichtige und innovative Projekte der Krebsforschung. Jeder gespendete und erlaufene Euro fließt direkt in die Krebsforschung – seit 2007 konnten durch diese Unterstützung insgesamt 42 Forschungsprojekte der Medizinischen Universität Wien ermöglicht werden.
Für viele der TeilnehmerInnen hat das Mitlaufen einen persönlichen Hintergrund: „Mein Spruch für den Krebsforschungslauf ist ´Ihre Spende lebt!‘“, sagt Ursula Hofstötter, die 12 Runden auf dem Rundkurs am Unicampus Altes AKH (1 Runde = 1 Meile) gedreht hat. „2010 hatte ich knapp vor meinem 40. Geburtstag Brustkrebs. Chemo, Bestrahlung, volles Programm. Nach einem Gentest weiß ich jetzt, dass ich eine von 700 bin, die das Hochrisikogen für Brust- und Eierstockkrebs haben. Und nur intensive Forschungstätigkeit kann helfen, den Krebs zu besiegen.“ Christian Engelhardt arbeitet selbst in der onkologischen Forschung: „Im Frühjahr haben wir eine junge Kollegin durch Lungenkrebs verloren. Zum Andenken an sie und für alle anderen, die diesen schweren Kampf noch austragen, möchte ich ein Zeichen setzen.“ Engelhardt absolvierte am Samstag 10 Runden.
6 Runden lief auch Jacqueline Fausik: „Ich habe den Krebs vor drei Jahren besiegt, und mein Mann war dabei eine Riesenunterstützung. Danach habe ich zu laufen begonnen und wir laufen hier jedes Jahr gemeinsam.“ Und Natascha Marakovits drehte 8 Runden und lief somit 12 Kilometer. „Krebs ist wie eine Zecke, die sich in meiner Familie eingenistet hat und an der Lebensfreude saugt. Laufen gibt mir Kraft, um Kraft für andere zu haben“, betont sie.
In Österreich sind Krebserkrankungen für rund 25 Prozent aller Todesfälle pro Jahr verantwortlich. Pro Jahr werden rund 40.000 Fälle neu diagnostiziert. Die häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen sind Brust (29 Prozent), Lunge und Darm (je 10 %). Bei den Männern sind es Prostatakrebs (23 Prozent), gefolgt von Lunge (14) und Darm (12).
Das relative 5-Jahres-Überleben hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen und liegt nun bei 61 Prozent. Und obwohl die Anzahl der Neuerkrankungen zunimmt, sinkt die Krebssterblichkeit – das ist die Folge der intensiven Forschungsleistung. Die Ergebnisse der Grundlagenforschung verbessern die Diagnose- und Therapieverfahren und ermöglichen neue Behandlungskonzepte. Das alles wird auch durch Spendenaktionen wie dem Krebsforschungslauf möglich gemacht: Bei den bisherigen elf Auflagen des Events konnten 900.000 Euro gesammelt werden, das Endergebnis des heurigen Krebsforschungslaufes wird im Jänner 2019 präsentiert.